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Festplattenabgabe - Warum Künstler nicht für Geld arbeiten sollten

Urheber-Schutzrecht, das sagt der Name schon, sollte in erster Linie dazu dienen zu schützen.
Den Erzeuger, das Werk.
Schützen wovor? Vor Veränderung und damit vor Sinn-Entfremdung, so meine ich.


Tatsächlich wird dieses Recht dazu eingesetzt in erster Linie die Einkünfte der Werkersteller und der Vertreiber zu sichern. (Natürlich nicht ausschließlich aber in erster Linie. Und - bitte, wie immer verzichte ich darauf zu „gendern“, da wohl jedem denkenden Leser und –rin klar ist, dass sowohl Männlein als auch Weiblein und die dazwischen gemeint sind.)


Jetzt habe ich aber ein Problem mit sogenannten „Künstlern“, die ihre Arbeit in erster Linie zum Broterwerb ausüben. Was dabei herauskommt, dass sieht man in den Regalen der Buchläden und an den Wänden der Museen.

Zumeist Schrott, der vom gnadenvollen Leichentuch der Zeit bald bedeckt ist. Wirkliche Werke die Zeitalter überdauert haben und werden wurden zumeist (!) geschaffen, weil die Erschaffer das Werk für „notwendig“ erachteten. Weil es „heraus wollte“. Weil sie "etwas mitzuteilen hatten". Damit auch Geld zu verdienen war kaum geplant und zumeist nur ein (natürlich erfreulicher) Nebeneffekt. Da Vinci ist so ein Typ. Auch die frühen Werke von Hemingway, Grass, Coelho, Thoreau, Tolkien und … und … und … könnte man nennen. Mit Malern und Bildhauern kenne ich mich nicht aus, weil ich nie sicher bin, ob die Bild nicht doch verkehrt herum hängen! Aber auch bei der Musik ist es ebenso. Und, ja auch Mrs. Rowling kann man dazu zählen um ein aktuelles Beispiel zu nennen.


Eigentlich sollte also jeder Werkschaffende sein Werk der Gemeinschaft unentgeltlich (!) zur Verfügung stellen, einzig auf die Qualität und die Aussage bedacht. Wenn man für Publikum und Applaus produziert, dann geht das meist schief. Siehe die Flops der Wiener Musicalszene der letzten Jahre wo nach Elisabeth noch Franz und Rudolf und Siegmund und andere wiener Persönlichkeiten „verbraten“ wurden. Zumeist mit fast gleichen Melodien und kaum abgeänderten Texten.


Soll also keiner mehr was daran verdienen, dass er ein Bild malt, einen Song oder ein Buch schreibt. Doch, daran verdienen sollte man schon, aber es darf nicht zur Haupteinnahmequelle werden! Anerkennungsbeträge meinetwegen. Und freie Plattformen im Internet, wo jeder Werkschaffende sein Werk zur Verbreitung hochladen kann. Wo jeder sich Werke, die ihm gefallen herunter lädt. Share-Ware sozusagen. Warum geht so etwas mit einem Computerprogramm aber nicht mit einem Hintergrundbild, einem Song oder einem Buch? Gibt’s schon, werdet ihr sagen. Vereinzelt, machmal, irgendwo bin ich schon mal über so was gestolpert.

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